Jörg Pospiech

Letzte Aktualisierung:
04.05.2016

Home
Angebote
Neuigkeiten
Produkte
Armbrüste
Beile und Äxte
Bekleidung
Essen & Trinken
Elektronik
Gesundheit
Kompasse
Klappspaten
Literatur
Messer
Macheten
Messerschärfer
Non-plus-ultra
Rucksäcke
Sägen
Schlafen
Sonstiges
Zelte
Tips + Tricks
Touren
Links
AGB/Bestellen
Daunenschlafsäcke
Kunstfaserschlafsäcke

Kunstfaserschlafsäcke

Daune-/Kunstfaserschlafsack

Integrierter Daune-/Kunstfaserschlafsack

Isomatten

Isomatten

Daunenschlafsäcke

Biwaksäcke

Biwaksäcke

Was die Schlafsackwahl angeht empfehle ich allgemein lieber etwas engere Modelle zu nehmen, da innen weniger kalte Luft aufzuwärmen ist. Besonders Frauen, die allgemein leichter frieren als Männer, sollten auf einen sehr gut passenden (Länge/Weite) und etwas wärmeren Schlafsack achten.
Einzig wenn man vor hat mit der kompletten Bekleidung in den Schlafsack zu steigen kann man ruhig ein etwas weiteres Modell wählen. Ein weiteres Modell ermöglicht auch die Verwendung als offene Decke (Quilt), bei der man die Seiten wie zu Hause unter die Körperseiten steckt und so abdichtet. Dies hat sich durchaus auch bei tieferen Temperaturen bewährt. Der entscheidende Vorteil ist aber, dass man schneller hinaus kommt, was in Gefahrenmomenten von Vorteil sein kann.

Die angegeben minimalen Komforttemperaturen sind in der Regel erreichbar wenn lange und warme Unterwäsche sowie eine Mütze getragen wird. Eine isolierende Unterlage, Schutz vor auskühlenden Wind und gute körperliche Verfassung vorausgesetzt.

Daune oder Kunstfaser?
Daune ist feuchtigkeitsempfindlich und daher für feuchte Gegenden (die gibt es leider fast überall ) ungeeignet. Als reiner Sommerschlafsack, für Wüsteneinsätze, kurze Hochtouren, Hüttentouren oder in Kombination mit einem Kunstfaseraussenschlafsack spielt der leichte, etwas teurere Daunenschlafsack seine Stärken aber wieder aus.
Für den Wildniseinsatz in Skandinavien oder Nordamerika ob mit oder ohne Zelt kommt nur ein reiner Kunstfaserschlafsack oder die schon erwähnte und bestens bewährte Kombination aus einem innen liegenden Daunenschlafsack und einen äusseren Kunstfaserschlafsack in Frage.
Meine Antwort auf die Frage lautet also Daune und Kunstfaser!

Mit der Kombinationslösung hat man gleich mehrere Möglichkeiten und Vorteile: Je nach Temperatur kann man sozusagen drei Schlafsäcke (Daune, Kunstfaser, Daune + Kunstfaser) verwenden. Gerade wenn es richtig feucht zu geht oder die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt fallen sammelt sich die Feuchtigkeit im äusseren Kunstfaserschlafsack und gefriert dort.
Wenn der Gefrierpunkt im Daunenschlafsack liegt würde die Daune gefrieren, irgendwann wieder auftauen, dann verklumpen und nicht mehr wärmen. Aus diesem Grund halte ich nicht viel von Daunenschlafsäcken mit wasserdichten, atmungsaktiven Aussenmaterial. Wenn es darauf regnen sollte kommt zwar nichts durch, aber der Feuchtigkeitstransport des Schwitzwassers nach draussen wird prinzipiell reduziert, die relative Luftfeuchte im Daunenschlafsack nimmt zu und wenn es dann noch gefriert - ups!
Ein Biwaksack hat übrigens eine ähnliche Wirkung bei Daunenschlafsäcken!
Da ist eine wasserdichte und hochatmungsaktive Membrane als Aussenmaterial im Kunstfaserschlafsack schon viel sinnvoller (siehe BERGANS Ranger-Serie), da die Kunstfaser auch im feuchteren Zustand Ihre Bauschkraft und damit ein leicht reduziertes Isolationsvermögen behält.

Hochwertige Füllungen, ob Daune oder Kunstfaser, halten über viele Jahre Ihre Bauschkraft und damit Ihr Isolationsvermögen. Beide Schlafsackarten können in der Waschmaschine gewaschen werden, wenngleich der Wasch- und Trockenvorgang beim Daunenschlafsack aufwendiger ist.
Billiganbieter nutzen die alten Kunsfaserarten bzw. einfache Entendaune, die nicht so bauschfähig sind, also platter sind und bei gleichem Gewicht bedeutend schlechter isolieren . Für die Wohnung und den Campingurlaub im Hochsommer kann das reichen ansonsten ist so ein Billigschlafsack nur ein Umweg zum wirklich warmen Schlaf.

Der Mythos besagt: Wenn man im Schlafsack friert sollte man/frau sich nackt ausziehen - ich glaube das macht man oder frau bei tiefen Temperaturen nur einmal...
Dieser Mythos ist leider immer noch weit verbreitet, aber mit ein bisschen Logik...
Letztendlich geht es um die Schaffung einer körpernahen warmen Luftschicht. Je dicker die Isolierschicht ist in der Luft gefangen werden kann, um so weniger Wärme wird dem Körper entzogen und um so schneller hat man die körpernahe warme Luftschicht.
Trockene Bekleidung trägt zur Isolation bei, besonders wenn sie schon aufgewärmt ist. Also gilt, je mehr man friert um so mehr sollte man anziehen - auch im Schlafsack. Einzige Voraussetzungen: man muss noch reinpassen und die Kleidung sollte trocken sein!

Hier meine persönliche Schlaflösung:
Auf Wildnistouren in Waldgebieten schlafe ich ausschließlich und gerne unter einem Tarp. Da bekommt man einfach viel mehr mit was drumherum passiert und hat keine Kondenwasserprobleme, weniger Ballast u.v.m..
Als Unterlage nutze ich eine 4 mm Doublemat-Evazote Matte und darauf kommt, wenn es komfortabler zugehen soll eine 3/4 EXPED Downmat 7.
Im Winter wird die EXPED Doublemat durch eine 14 mm Evazote Tibet von RELAGS ersetzt. Durch diese Kombination ist ausgeschlossen, dass die Downmat Löcher bekommt, ein Rutschen auf der Matte wird vermieden, der Oberkörper und Po liegt weich gebettet und unter die Beine lege ich meist die Stiefel mit hohem Cordura/GTX Schaft oder überzählige Bekleidung.
Darauf lege ich mich dann in kompletter Kleidung mit ULVANG und WOOLPOWER Wollunterwäsche, die ich problemlos tagelang tragen kann ohne zu muffeln.
Darüber lege ich als Decke/Quilt einen geöffneten BERGANS Ranger 3-Seasons. Wenn es zu warm darunter wird lüfte ich die Decke oder schiebe meine meist heissen Füsse nach draussen.
Wenn es besonders kalt ist schliesse ich den Schlafsack komplett.
Im normalen mitteleuropäischen Winter nehme ich dann noch einen leichten Daunenschlafsack wie den WARMTH UNLIMITED Boulder 450 mit hinein. Für skandinavische Winter tausche ich den leichten Daunenschlafsack gegen ein grösseres Kaliber wie den WARMTH UNLIMITED Igloo aus.
Bei tiefen Temperaturen ist es eine richtige Wohltat mit der im Schlafsack, warmgehaltenen Bekleidung, jegliche Umziehaktion vermeidend, direkt in den kunstfasergefüllten Parka bzw. umgebauten Schlafsack/Mantel + Hose zu schlüpfen. Das einzige worauf man bei extremen Minusgraden aufpassen muss, ist dass man nicht ins Schwitzen gerät! Wenn die Unterwäsche und sonstige Bekleidung einmal richtig nass ist, bekommt man sie auf Wintertouren ohne Lagerfeuereinsatz kaum mehr trocken.